Thesenpapier: von wegen anders. Jugendpolitik Ost
Das Projekt „Von wegen anders – Jugendpolitik Ost“ der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung (et) setzt sich mit den jugendpolitischen Bedingungen und Realitäten des Aufwachsens in den ostdeutschen Bundesländern auseinander. Es brachte in den letzten zwei Jahren Fachkräfte der Jugendarbeit und der außerschulischen Jugendbildung mit (jugend-)politischen Entscheidungsträger*innen ins Gespräch und fragte nach Zielen und Herausforderungen für die einzelnen Regionen. Die wichtigsten
Ergebnisse dieser Fachgespräche sind in jugendpolitische Thesen eingeflossen.
Dabei werden zwei Punkte ganz deutlich:
- Zum einen sind die Lebenslagen junger Menschen in Ostdeutschland nicht homogen. Und doch ist es sinnvoll, neben individuellen Erfahrungen auch den Blick auf die Fragen zu richten, die junge Menschen in Ostdeutschland in ähnlicher Weise betreffen.
- Zum zweiten lassen sich die in diesem Papier geschilderten Problemlagen auch mit Blick auf die Bundesrepublik als Ganzes beschreiben, aber es gilt zugleich qualitative
und quantitative Unterschiede wahrzunehmen.
Der Projekttitel „Von wegen anders“ bringt diese Ambivalenzen hinsichtlich der vermeintlichen Gemeinsamkeiten der ostdeutschen Bundesländer auf den Punkt und eröffnet zugleich den Raum für eine offene Diskussion über gemeinsame jugendpolitische Handlungsstrategien. Wir plädieren für einen eigenständigen Zugang zur Jugendpolitik in Ostdeutschland, welche die besonderen gesellschaftspolitischen Grundbestimmungen und Anliegen junger Menschen in den ostdeutschen Bundesländern aufgreift.